Die Schweizer Spielersperre kommt nach Liechtenstein
Die Ausweitung der schweizerischen Spieler Sperrliste kommt nun auch nach Liechtenstein, wie schon vor drei Jahren berichtet. Dies ist einmalig weil hier über die Grenzen eine Massnahme bezüglich Spielerschutz beschlossen und angewendet wird.
So ist heute zum Beispiel in Deutschland der Spielerschutz über die Bundesländer geregelt, also vergleichbar wie bei uns einer kantonalen Regelung.
Weltweit neu: Spielerschutz über die Landesgrenze
Der Überfall aufs Fürstentum Liechtenstein
Mit der Hilfe von Bundesrätin und bald Bundespräsidentin Karin Keller Sutter, welche im Namen für den Schweizer Casinoverband tätig wurde, „überfiel“ sie das Fürstentum Liechtenstein (diesmal ohne Bundesratsjet) und behandelt unsere Nachbarn wie ein externen Kanton der Schweiz.
Leider haben es die 6 offenen Casinos in Liechtenstein verpennt sich dagegen zu wehren. Eine späte Beschwerde einiger Casinos beim EFTA Gerichtshof wurde soeben abgewiesen. Die Ausweitung der Schweizersperrliste ab dem 7. Januar 2025 ist eine beschlossene Sache.
Bleiben die hohen Preispoolgarantien im Grandcasino Liechtenstein?
Die Frage stellt sich jetzt für mich als Pokerspieler wie sich dies auf die Preispoolgarantien und die Möglichkeiten Poker um die grossen Pötte zu spielen ohne den Aufwand grosser Reisekosten. So ist das Grandcasino Liechtenstein (wo die ganze Pokeraction stattfindet) mit Auto und Zug in etwa einer Stunde von Zürich aus erreichbar.
Bis jetzt unterhält ein Schweizer Casino (von insgesamt 22), nämlich das Grand Casino Baden bei Zürich regelmässig Pokerturniere im Angebot. Ich möchte dort die Turbo Strukturen dieses Angebot nicht kommentieren. Aber immerhin finden Pokerturniere fast täglich statt.
Daneben gibt es natürlich noch die privaten Pokerclubs welche im begrenzten Mass bis maximal 20‘000 Schweizer Franken Preispool Turniere anbieten dürfen. Vielfach sind die Pokerturniere in den Clubs meistens besser, als in den Schweizer Casinos. Übrigens: In legalen Pokerclubs greift die Schweizer Casino Spielsperre nicht.
Darum hatten es viele Schweizer Pokerspieler nicht nötig sich entsperren zu lassen. Gäbe es da nicht das Grand Casino Liechtenstein in Gamprin-Bendern welches täglich Pokerturniere durchführt und grosse Turnierserien wie die WPT, Eureka, IPO und weitere schöne Formate in den deutschsprachigen Raum holt.
Laut Insidern wird mit bis zu 30 Prozent weniger Pokerspielern gerechnet. Das Grandcasino Liechtenstein wartet ab.
Noch unklar: Das Thema Datenschutz und die Organisation
Die Verbindung zur Homepage des Schweizerischen Casinoverbands ist unsicher!
Der schweizerische Casinoverband betreibt die Spielsperr Datenbank „Veto“. Wie werden hier die sensitiven Daten und der länderübergreifende Austausch sicher gemacht?
Zudem hat Veto nicht die Möglichkeit lokal zu arbeiten. Also: Wenn die Sperrliste auf Veto offline ist, kann niemand ins Casino. Dies geht jedoch nur mit dem anderen Tool „Zentrale Besucher Sperre (ZBS)“, welches jedoch nicht alle Casinos anwenden (das Grand Casino Liechtenstein kann).
Auf jeden Fall ist die Verbindung zur deren Homepage schon einmal unsicher, was einen bitteren Beigeschmack bezüglich der Veto Datenbank hinterlässt. (Stand 06.12.2024)
Unterschiede bestehen trotzdem. So zählt Liechtenstein jeden Casinobesuch auch bei Eintritten in verschiedene Casinos. In der Schweiz werden die Casinobesuche nur innerhalb der Partnercasinos gezählt (z.B. bei der SwissCasinos Gruppe). Ab 12 Eintritten pro Monat, erhöhen die Casinos den Spielerschutz und suchen vielfach ein Gespräch.
Meine Aufhebung der Spielsperre, nur wegen Liechtenstein
Ich war Selbstgesperrt in den Schweizer Casinos
Wegen dem tollem Poker Angebot des Grandcasinos Liechtenstein habe ich mich wegen der kommenden Ausweitung der Spielsperre entsperren lassen. Dies habe ich schon vor einem Jahr erledigt. Ja du hast richtig gelesen: Ich war seit etwa 2010 in den Schweizer Casinos selbst gesperrt. Dies aus Protest wegen den mangelnden Pokerangeboten, und dem Pokerverbot resultierend aus dem Bundesgerichtsentscheid im Fall Schweizerischer Casinoverband gegen Raffi Bettio.
Die Aufhebung der Spielsperre
Die Aufhebung der selbstangeordneten Sperre ging per E-Mail und Telefongespräch und dauerte etwa sechs Wochen: Ich reichte auf dem Postweg einen Betreibungsregister, eine Kopie vom Arbeitsvertrag, einen Kontoauszug wohin der Monatslohn ausgezahlt wurde nach. Zudem musste ich noch ein zweiseitiges Formular mit Fragen ausfüllen. Kein Vorortgespräch oder ein Gang zum Psychologen.
Natürlich ist das Runterlassen der Hosen gegenüber einem Casino unangenehm. Vor allem der Beigeschmack betreffend Kompetenz und Diskretion meiner Daten, war ein grosses Fragezeichen. Zudem schafft es der Schweizerische Casinoverband nicht einmal, eine sicher verschlüsselte Homepage zu bauen.
Die Aufhebung meiner Spielsperre war leichter als erwartet.
Meine Spielsperre war freiwillig, also nicht angeordnet und nicht finanziell begründet. Eine angeordnete Sperre kann das Casino, die Verwandten oder Suchtpräventionsstellen verhängen. Dafür denke ist ein Gang zum Psychologen immer noch Pflicht, kann aber auch Spass machen (ich mag Psychos).
Durch das zusätzliche Angebot und die fortwährende Werbung der inzwischen elf eröffneten Online-Casinos, ist der Zugang zum exzessiven Glücksspiel einfacher geworden: Hinter den anonymen Computern wird mit der Werbung die Hoffnung auf grösstmögliche Gewinne geschürt. Und weil die Medien von dieser Wirtschaft profitieren, hört man von diesem Problem ausser dieser Ausnahme nichts. Die Schlange beisst sich auch nicht selbst in den Schwanz.
Poker über die Festtage?
Mein Tipp über Weihnachten:
Gehe ins Grandcasino Liechtenstein (Turnierkalender hier).
Erstmals gibt es auch Weihnachten und Silvester Pokerturniere mit guten Garantiepreispools.
Die Ausweitung der Schweizer Spielsperren tritt am 07. Januar 2025 in Liechtenstein Kraft.
Cheers
Martin Bertschi