Die SPSA und der SPOV

Am Samstag, dem 24. Oktober 2020, begann mit der Swiss Poker Sports Association (SPSA) ein neues Kapitel oder vielmehr eine Initiative: Poker als Sport der Öffentlichkeit näher zu bringen. Der Schweizerische Pokerverband (SPOV) hingegen, freut auf seiner Homepage SPOV.ch über das erste legale Pokerturnier nach dem neuen Geldspielgesetz, mit horrenden Gebühren. Wie passen die SPSA und der SPOV in die zukünftige Schweizer Pokerszene?

Der Schweizer Pokerspieler leidet nicht nur wegen der Corona Pandemie: Legale Angebote (insbesondere Onlinepoker), sind fast nicht bis gar nicht vorhanden. So hat zwar das erste legale Pokerturnier am 25. September 2020 in Hochdorf (LU) stattgefunden. Doch dort betrug der Buyin 75 Franken plus 25 Franken Gebühren. Mit zwei möglichen Rebuys  oder Reentries (300 Franken pro Spieler sind neu gesetzlich vorgeschrieben), welche auch gleich wieder mit diesem Drittel an Gebühren auf die Kasse der Spieler schlugen.

Den ganzen Artikel findest Du auf der SPOV.ch Website

33%

R A K E (Gebühren)

Rake Prozentrechnung

Ein Rechenbeispiel für diejenigen, welche nur auf 25 Prozent Gebühren (Rake) kommen:

Ich bezahle für ein Pokerturnier 75 CHF Einsatz (kommt in den Pot, welche ich zurückgewinnen kann).
Für die Leistung des Veranstalters (Dealerlöhne, Miete, Equipment etc.) bezahle ich dazu nochmals 25 Franken Gebühren; diese kann ich nicht mehr zurückgewinnen (..).

Daher ist 75 CHF 100 Prozent und 25 Franken davon 33 Prozent Gebühren!

Heisst Poker nach dem neuen Geldspielgesetz jetzt: Pokerturniere zu Wucherpreisen und als nicht  schlagbar? Benötige ich dazu den Schweizerischen Pokerverband (SPOV)? Zwar hat sich nach meinem Blog von letztem Mal etwas getan und in den sozialen Medien wird vermehrt über die Angebote der Casinos informiert. Immerhin eine kleine Innovation für die Schweizer Pokerszene.

Was ist jetzt mit der Schweizer Poker Sport Association (SPSA)?

Bereits am 24. Oktober 2020 wurde die Swiss Pokerleague von der SPSA gestartet. Das Pokerturnier mit Teamcharakter (Bericht und Interview findest Du hier) fand im Pokerclub St. Gallen (PCSG) statt.

Mit Struktur und Organisation gegen schlechte Presse:

Die Idee der Swiss Poker Sports Association (SPSA) spiegelt sich auch auf deren Homepage (SPSA.ch) aufgeräumt und strukturiert wider. Im Gegensatz zum Schweizer Pokerverband (SPOV) findet man dort eine Ethikkommission. Gerade Falschspiel sollte man bei solchen Anlässen verhindern und mit gleichem Mass messen, so dass überall eine Sicherheit für die Spieler gewährleistet werden kann. 

Schlechte Presse braucht Poker in der Schweiz nicht!

Der Gedanke der SPSA erscheint strategisch

Was bezweckt die Swiss Poker Sports Association hinter den zwei Ligen? Auf der einen Seite bekommen die Pokerclubs, welche meistens mit einer Vereinsstruktur operieren, neue Spieler. Andererseits kann ein Pokerspieler entweder alleine (SPSA Swiss Pokercup) oder im Team (SPSA Swiss Pokerleague), ohne Geldeinsatz und Gebühren (ausser einem eventuellen kleinen Club Mitgliederbeitrag), diese Veranstaltungen spielen.

Der SPOV und der SPSA

Die SPSA und der SPOV warum machen die nicht gemeinsame Sache?

Auf schriftliche Anfrage an den Präsidenten des SPOV René Ruch, wurde mir versichert, dass er nicht mit der SPSA zusammenarbeiten werde. Ohne gross aus dem internen Nähkästchen zu plaudern: Im Vorstand des SPOV finden sich, wie auch im Vorstand der SPSA Personen, welche eine negative Vorgeschichte bezüglich der Organisation von Pokeranlässen haben, auf welche ich hier nicht weiter eingehen will. Hier wird immer noch alte (sehr alte!) Wäsche gewaschen.

Der Präsident des SPSA, Sascha Kouba, welcher übrigens soviel ich weiss, eine reine Weste bezüglich Pokerveranstaltungen hat, versicherte mir: «Bei ist beim SPSA immer eine Tür offen für gemeinsame Strategien, welche Poker in der Schweiz weiterbringen.»

Schwamm drüber und nach vorne schauen!

Bald wird beim Schweizerischen Pokerverband der Vorstand, inklusive dem Präsidenten gewählt. Ich hoffe, dass dort ein Zeichen gesetzt wird, welches in Richtung Konsens und gemeinsamer Kommunikation (nicht nur mit den Schweizer Casinos und den Behörden) gesetzt wird.

Schmutzige Wäsche gegenüber den Behörden zu waschen, bringt die Schweizer Pokerszene nicht weiter!

Eigentlich könnte der SPOV auf den Zug der SPSA mit dem durchdachten Konzept einfach nur aufspringen.

Da liegt ein durchdachtes Projekt vor, welches bereits finanziert, gestartet und mit einem Win-Win Faktor ausgestattet ist.

Cheers

Martin Bertschi