Die Online Situation mit dem neuen Schweizer Geldspielgesetz 2019 – und die möglichen Tricks

Die etablierten Onlineanbieter werden sich verabschieden:

Seriöse Onlineanbieter wie Pokerstars und Partypoker werden als börsenetablierte Unternehmen die Schweiz verlassen.

Wie sich das Angebot betreffend Onlinepoker ab 2019 aussehen wird, welches die Casinos oder Swisslos anbieten, wird sich zeigen. Von mir wird erwartet, dass Onlinepoker in der Schweiz sich auf SitnGos, Casinofreerolls und kleine Cashgames beschränken wird. Dazu mehr in einem früheren Blog.

Schaut man heute auf Pokerstars FRESPO, also dem kumulierten Markt von Frankreich, Spanien und Portugal, wo auch Spieler mit einem europäischen Bankkonto (kein Schweizer Wohnsitz!) spielen dürfen), dann sieht man schon da die Problematik: Bei einem Markt mit zusammen 120 Millionen Einwohnern, und einer Milliarde potentieller Spielern aus den anderen zugelassenen Ländern wie Deutschland, Österreich, Russland etc, gibt es trotzdem wenige Spieler. So spielen selten 200 Spieler an niedrigen Zoom Cashgametischen.

Wir reden hier von Pokerstars, einer der sichersten und etabliertesten Onlineanbieter. Ab 2019 sollen Casinos oder Swisslos mit ihrer Lösung Onlinelösung auf den Markt dürfen. Spielen kann nur, wer nicht im Casino gesperrt wird. Zudem geht es nicht, dass Casinos mit Pokerstars zusammenzuarbeiten und deren etablierte Lösung in Korporation zu betreiben. Der Bundesrat vor zwei Monaten den Anbietern, welche heute in der Grauzone ihre Onlinespiele anbieten, für die nächsten fünf Jahre eine Sperre auferlegt.

Konumentenschutz Fehlanzeige?

Wird das Onlineangebot der Schweizer Casinos sicher sein?

Als Konsument muss ich hier wirklich aufpassen. Ohne dieses Wissen und diese Erfahrung muss man sich wirklich fragen, wie sicher das Onlineangebot der Schweizer Casinos und Swisslos sein wird. Themen wie Kollusion (Zusammenspiel), Bots (Roboter welche Poker spielen) sind starker „Tobak“. Für mich übrigens ist dies ein entscheidender Faktor, nur bei Pokerstars oder Partypoker zu spielen, weil mein Gefühl betreffend Konsumentenschutz hier wesentlich mehr beruhigt wird.

Kniffe und Tricks wird es dann bei diesen börsenkotierten Unternehmen nicht geben. Pokerstars und Partypoker werden den Schweizer Kunden ab einem Datum keine Spieler mehr akzeptieren. Das Guthaben wird dann einmalig ausbezahlt und der Account geschlossen. Tschüss Schweizer Kunden bei Pokerstars und Partypoker.

Ob es dann andere Anbieter gibt, welche ein „Punktespiel“ über einen Peer to Peer Pokerclient anbieten, also eine App, wo man untereinander spielen kann, steht in den Sternen. Auf jeden Fall würde es da mehr Aufwand und Probleme betreffend Ein- und Auszahlung über Agenten geben. Konsumentenschutz kann man da schon gar nicht erwarten!

Ab 2019 steckt die Schweiz in der Online Pokerwüste:

Falls es ein Pokerangebot ab 2019 der Schweizer Casinos geben wird, wird es schwer genügend Spieler zu finden.

Ich erwarte ab 2019 eine Online Pokerwüste in der Schweiz. Einzig sehe ich eine Chance beim Shorthanded Pokerspiel (Spin & Gos oder Sit and Go Hero) : Hier werden nur zwei oder wenige Spieler benötigt und mit viel Glück kann man dort auch viel Kohle machen. Dazu empfehle ich euch auch gleich mein Buch: Die Anleitung für Spinner – Erfolgreich bei Shorthanded Pokerturnieren.

Ich wünsche allen Schweizer Spielern bis Ende Jahr noch gute Karten und viel Glück. Ich als Schweizer mit Wohnsitz in Österreich, kann nach 2019 auch noch weiterspielen.

Cheers

Martin Bertschi