Zwischen Moral und Profit – Schweizer Online Casinos im Fokus

Moral und Profit, diese Worte beissen sich. Medienhäuser wie die TA- Mediengruppe klagen über sinkende Werbeeinnahmen. So kommen die neuen Online Casinos gerade recht. Sie sind ein wichtiger Player für die Onlineeinnahmen auf der elektronischen Ausgabe wie die des Tagesanzeigers.

Nun das ist ja gut und gewollt. Das neue Geldspielgesetz erlaubt dies, in Schranken von Artikel 74.

Moralfragen

Medienhäuser wie die TA- Mediengruppe klagen wegen der Coronakrise über sinkende Werbeeinnahmen. So kommen die neuen Online Casinos gerade recht. Sie sind ein wichtiger Player für die Onlineeinnahmen auf der elektronischen Ausgabe wie die des Tagesanzeigers.

Nun das ist ja gut und gewollt. Das neue Geldspielgesetz erlaubt dies, im Rahmen von Artikel 74 im Bundesgesetz über Geldspiele.

Das Gesetz und die Anwendung und Applizierung der Auswahl der Werbung der Mediengruppen richtet sich nach dem Geld. Innerhalb von der Schweiz ist es klar. Keine Werbung für illegale Angebote, sonst droht eine Strafe bis zu 500’000 CHF.

Wenn ich mich wie in meinem Fall häufig in Österreich und Deutschland aufhalte, dann sieht die Sicht auf die Online Newsseite des Tagesanzeigers heute wie folgt aus:

Hier taucht auf der Schweizer Medienseite eine ausländische Casinowerbung auf.

Handelt der Tages Anzeiger legal?

Tages Anzeiger macht hier, meiner Meinung, nichts Verbotenes. Sie platzieren Werbung für jemanden welcher sich nicht in der Schweiz aufhält, mit Online Werbung von NICHT Schweizer Online Glücksspielangeboten.

Klar dies betrifft dann vor allem Schweizer Urlauber (wenn wir wieder reisen dürfen), oder Auslandschweizer. Auch wenn sie damit die Gesetze vermutlich nicht brechen, die Frage nach der Moral stellt sich trotzdem.

In diesem Fall handelt es sich um ein Gratis Casino welches nicht auf der Comlot Sperrliste steht. Diese Seite ist also frei zugänglich, da diese Seite kein Geoblocking betreibt. Es wird also nicht geschaut, aus welchem Land der Spieler kommt. Surft man in die FAQ, dann findet man gleich den Hinweis, dass wenn die Gratischips aufgebraucht sind, neue gekauft werden können.

Moralfragen lösbar mit Geoblocking

In der Umkehr nehmen Schweizer Casinos nur in der Schweiz wohnhafte Kunden an, wobei das Geoblocking hier nicht auf allen Seiten funktioniert.

Das Geoblocking funktioniert beim neueröffneten StarVegas Casinos vorbildlich. Hier wird sofort angezeigt, dass ich mich im Ausland befinde und darum das Online Angebot vom B-Casino Interlaken nicht funktioniert. Bei anderen Onlinecasinos merkt man dies, falls überhaupt, erst bei der Registrierung.

Geoblocking Starsvegas

Leider ist dort nicht alles Gold was glänzt. Ein Online Pokerclient gibt es da wie bei den anderen Onlinecasinos schon gar nicht. Das Angebot ähnelt wie bei den anderen legalen Online Casinos: Geld wird mehrheitlich mit Online Slotmaschinen kassiert. Die bringen das rasche Geld, und können standardisiert von der Eidgenössischen Spielbankkommission rasch bewilligt werden.

So auch der Slot «Book of Ra Deluxe 10» entwickelt von der Novomatic Gruppe. Dieser wird im Starvegas Online Casino exklusiv angeboten.

Doch Achtung: Bei StarVegas: Man wird dort bei den Demospielen genötigt!

Moral und Profit: Demospiel für 150 Sekunden

Wer diesen aus der Schweiz testen will, kann diesen jedoch nur zweieinhalb Minuten lang ausprobieren. Sollten die Freispiele mal kommen, dann bricht das Spiel in dieser Zeitspanne mit dem Hinweis «Für Geld spielen», ab.

Moral und Profit - StarVegas.ch - Bitte Geld einzahlen

Das Bundesgesetz über Geldspiele spricht eine klare Sprache!

Nun gibt es hier die Verordnung über Geldspiele welche im Artikel 78 sich zu den Demoversionen äussert:

(Art. 74 und 75 BGS)

Bietet eine Veranstalterin Online-Geldspiele und parallel dazu Spiele zu Werbezwecken an, die in ihrer Form einem Geldspiel entsprechen, für die aber kein Einsatz erforderlich ist, so müssen die Spielmerkmale, insbesondere die simulierte Ausschüttungsquote, mit denjenigen des entsprechenden Geldspiels identisch sein.

In dem in der Verordnung erwähnten Artikel 74 des Bundesgesetzes über Geldspiele steht:

Artikel  74 Absatz 1 – Bundesgesetz über Geldspiele

1 Veranstalterinnen von Geldspielen dürfen nicht in aufdringlicher oder irreführender Weise Werbung betreiben.

Konklusion: Wenn ich das Demospiel nicht testen kann, dann wird nach mir nach zweieinhalb Minuten eine PopUp Mitteilung gezeigt (obwohl ich die PopUp Mitteilung im Browser abgewählt habe), dass ich bitte um Geld spiele und mich registriere.

Hier fühle ich mich mit aggressiver Werbung genötigt. Klar bin ich erwachsen und kann frei entscheiden. Doch wenn sich nur ein potentieller Kunde über diesen Umweg aufs Echtgeld einlässt, dann ist dies für diese anrüchige Massnahme, ein Erfolg.

Ohne Moral und Pflicht - Bei den Pokerturnieren im Casino Interlaken gab es dies

Meiner Meinung ist dieses Vorgehen sehr an der Grenze zur aufdringlichen Werbung.

Schade mich stösst es eher ab und betrübt die positiven Gedanken, als wir vor 12 Jahren am Sonntag 28. April nachmittag im wunderbaren Kursaal in Interlaken an Pokerturnieren teilnahmen. Das Personal war dort top und der Anlass  in diesem schönen Gebäude, ist mir heute noch präsent.

Ich hoffe sehr, dass diese aufdringliche Werbung bei starvegas.ch sich ändert. Ihr habt solche Massnahmen nicht nötig.

Und eben nochmals liebe Berner Oberländer: Ein Online Pokerclient wäre schon was.

Auch wenn sich Moral und Profit beissen: Spielt fair.

Cheers Martin Bertschi