Ist der Schweizerische Pokerverband (SPOV) zielführend?

Die Schweizer Pokerszene ist gross. Dies ist unter anderem dem Inkrafttreten des neuen Geldspielgesetzes, welches der Schweizerische Pokerverband SPOV unterstützt, geschuldet. Seitdem hat sich die Szene in der Vereinsstruktur und mit Tricks legal etabliert. Einige sagen sogar es sei eine neue Grauzone entstanden. Die Tatsache ist jedoch: In der Schweiz kann momentan noch nie ausserhalb der Casinos soviel live gepokert, wie auch schon.

Dies auch weil die Schweizer Casinos das Angebot wegen der Wirtschaftlichkeit bezüglich des Aufwands beim Pokerangebot runtergefahren haben. Die privaten Pokerclubs reagieren darauf mit viel Kreativität.

Der Schweizerische Pokerverband (SPOV) hat keinen Einfluss auf diesen durch Kreativität entstanden neuen Pokerboom in der Schweiz. Sie ziehen auch nicht am selben Hebel.

Ein legales Onlinepoker Angebot gibt es trotz sechs legalen Onlinecasinos bisher nicht. Dabei war es der SPOV, welcher mit den Casinos die Annahme des neuen Geldspielgesetz unterstützte. Dies wurde im Abstimmungskampf zum neuen Geldspielgesetz durch den Casinoverband zugesichert.

Auszug Homepage spov.ch

Noch heute am 17. September 2020 ist man auf der Homepage stolz auf Unterstützung der Casinos und die Annahme des Neuen Geldspielgesetzes (!!!!!)

Ab dem 01. Januar 2019 sollten wieder legale Pokerturniere ausserhalb der Casinos durchgeführt werden. Bis heute am 17. September 2020 ist dies eine Fehlanzeige.

Einerseits setzt sich der SPOV für eine transparente und gesetzeskonforme Live Pokerturnierszene ein, auf der anderen Seite muss ein Betreiber Verbandsmitglied sein (Kosten 500 CHF (Kategorie A = 3 und mehr Tische)), wenn er auf Dokumente und Daten zugreifen will.

Vorteile für Pokerspieler: Bis heute Fehlanzeige. Legales Online Poker ist seit dem Inkrafttreten des Neuen Geldspielgesetzes unmöglich.

Eine SPOV Vertretung für Online Poker: Bis heute Fehlanzeige!

Meiner Meinung nach kümmert sich der SPOV zu wenig um die Belange der Pokerspieler.

Immerhin: Im Vorstand gibt es einen Spielervertreter: José Luis Navarro, welcher immerhin die Petition für Onlinepoker lancierte.

Ich finde seinen Vorstoss gut, Online Poker in der Schweiz zu regulieren, also ein legales Angebot für Pokerspieler zu etablieren.

Doch José, der Spielervertreter des SPOV, habe ich bis ich diesen Blog geschrieben habe, nicht erreicht.

Erst nach diesem Blog(*) kamen auf meine Fragen als Spieler einige Antworten. Leider kamen damals die Mails von mir bei ihm nicht an.

*geändert am 18. September 2020

Darum hier nochmals mein Aufruf: Unterschreibt diese Onlinepetition für legales Online Poker (verlinkt). Dauert gerade mal 3 Minuten. Noch sind drei Wochen Zeit zu unterschreiben.

Und was unternimmt der Vorstand des SPOV?

Klar hat der SPOV einen Vorstand, welcher hier auch einspringen hätte können. Darum habe ich mich an den Präsidenten René Ruch gewandt. Von ihm kam lediglich die Antwort, dass der E-Mail Account von José Luis Navarro funktioniere. Ob er ihn auch benutzt: Fehlanzeige, was vermutlich der Grund war, dass José sich anfangs nicht meldete! Ich wünschte mir hier etwas mehr Kooperation, auch deshalb, weil mein Anliegen nicht unbegründet war.

Wie zielführend kann die Strategie des Schweizerischen Pokerverbands (SPOV) sein, wenn dieser lediglich einen einseitigen napoleonischen Dialog zulässt. So wird auf Anfrage über mein Bedürfnis bezüglich Cashgame geantwortet, dass er die Pokerklubs mit Vereinsstruktur bekämpfen will und dass gelegentliches Cashgame unter Freunden ja erlaubt ist.

Meine Bedürfnisse als regelmässiger Pokerspieler sind anders:

Online Poker und reguliertes sicheres Live Cashgame mit schlagbarer Rake!

Ich als Spieler bin nicht interessiert, dass sich der SPOV mit den Pokervereinen anlegt.

Mitgliederjagd durch Begünstigung?

Generell finde ich es ok wenn jemand für sein Produkt wirbt. Doch gerade als ich den Blog online stellte, habe diesen Facebook Post (siehe Printscreen rechts) gesehen.

Hat der SPOV es nötig, Pokerspieler mit Bonus Chips zu ködern?

Wer beim SPOV Mitglied ist, bekommt beim offiziellen Prestige Poker Freeroll am Vortag für das „Challenge 500“ am 20. September 2020, einen 10K Bonus Chip, andere nicht!

Dies ist problematisch, weil eine Verbandsmitgliedschaft Bedingung ist. Auch wenn diese kostenlos wäre (kostet jedoch 25 Fr.), ist der freie Wille betreffend einer Zugehörigkeit, wie diejenige eines Verbands sehr fragwürdig.

Bonus Chip SPOV Prestige Poker

Ich wünsche mir vom Schweizerischen Pokerverband (SPOV):

  • Dass er sich für Poker in der Schweiz öffnet. Auch für Cashgame und Onlinepoker
  • Dass er die Spieler anhört und nicht nur mit seinen Antworten belehrt.
  • Einen Dialog mit den Pokervereinen sucht, um eine Win-Win Situation zu kreieren.
  • Einen Dialog mit anderen Pokerverbänden pflegt.
  • Und Spieler nicht mit Bonuschips zu einer Verbandsmitgliedschaft nötigt.

Cheers

Martin Bertschi