Varianz bei Shorthanded Pokerturnieren – Ein Mythos?

Gegenüber normalen Pokerturnieren sind Shorthanded Pokerturnieren statistisch genau gleich varianzlastig. Dies zeigen unsere Auswertungen.

Nimmt man die Auszahlungsstruktur eines ordentlichen Pokerturnier als Vergleich, hinkt dieser bezüglich dem Zeitfaktor noch mehr. Bei größeren Pokerturnieren ist es nämlich nicht unerheblich, auf welcher Gewinnstufe der Spieler sich aus dem Turnier verabschiedet. Dabei spielt man bei ordentlichen Pokerturnieren bis zu 10 Mal mehr Hände als bei einem Shorthanded Pokerturnier.

Varianz bei Shorthanded Poker

Varianz

Somit ist diesem Thema eine höhere Varianz bei diesen Gewinnstufenvergleich (siehe auch der Sunday Million Vergleich) bezüglich Pokerturnieren beizumessen. Wir begründen dies mit der folgenden Argumentation mit eigenen Erfahrungen und der eigenen Statistiken:

Unser Schnitt einen Finaltisch zu erreichen liegt bei Feldern über 3000 Teilnehmern etwas hoch. Wir haben da auf tiefen Levels von 2.20$ – 27$ gemessen haben, bei kumuliert bei 1:251. Vielleicht sind wir ja zu schlechte Turnierspieler.

Das bedeutet für uns, dass wir mit diesen Shorthanded Pokerturnieren mehr verdienen. Nehmen wir als Vergleich das wöchentliche Sunday Storm® Turnier: Dort trifft man auf ein Feld von über 20’000 Spielern und einem Buyin von $11. Die  Varianz sehr hoch, weil wir eher auf ein looses Feld treffen, zudem die Struktur ab der dritten Stunde stark ansteigt. Die Anzahl an  Allin Situationen, welche wir mehr überstehen müssen ist viel höher. Bei uns dreimal so hoch als bei Shorthanded Pokerspielen.

Die Menge an Spielen relativiert die Varianz

Aus diesem Grund behaupten wir, dass die Diskussion über eine höhere Varianz bei Shortstack Pokerturnieren gegenüber normalen Turnieren mit viel Teilnehmer ein Mythos ist! Wir sind überzeugt, dass es mit einer angepassten Taktik mehr Vorteile gibt. Dies wird sich auf den Bezug der Fähigkeiten unserer Gegner bei solchen Turnieren herauskristallisieren. Natürlich fühlt man mehr Showdowns und schwitzt dabei vielleicht etwas mehr als bei regulären Turnieren. Doch sind genau diese Situationen weniger in der Anzahl bei Shorthanded Poker.

Dabei ist die Relation der Schwere der Bad Beats bei einem Majorturnier nicht dieselbe:  Wenn wir nach acht Stunden Spiel an den letzten drei Tischen sitzen wird es ernst mit der Varianz. Langsam kommt haben wir grosse Geld vor den Augen. Die Schwere Könige gegen Asse zu verlieren Asse, ist wegen der grösseren Anzahl an Gegner grösser. Es muss nicht einmal ein böser Badbeat in dieser Situation sein welchen. Wir folden Könige sicherlich nicht preflop. Aber bezüglich der Varianz schenkt es dort doppelt schlimm ein.

Würde dies bei Shorthanded Pokerturnier passieren, haben wir gerade einmal vielleicht fünf Minuten gespielt. Weil es bei Varianzberechnungen auch um die Höhe des EV bei Spin & Go® Turnieren geht. Dieser ist im Durchschnitt mit  Preispoolfaktor zu berechnen.

Dieser liegt nach unserer Rechnung ohne ein Jackpotturnier bei 2.91fach.

Sollten wir bei einem Shorthanded Pokerturnier einen Badbeat reingedrückt bekommen, klicken wir einfach ein neues Turnier, was die Varianz dieser Situation mit der Menge, viel schneller als bei einem Majorturnier relativiert.

Wir geben jedoch geradeaus zu, dass gegenüber Cashgame, die Varianz bei Shorthandedpokerturnieren mehr einschlägt, weil man sich nicht mehr ins selbe Turnier einkaufen kann.