SRF Investigativ – Impact, und das illegale Pokernetzwerk


Zürich – Auf der Mauer 1, gelegen über dem Central in Zürich ist eine noble Adresse. Von diesem eher pompösen schlossartigen Sitz operiert ein Firmennetzwerk rund um Alexander Touihri. Darin soll auch ein illegales Pokernetzwerk integriert sein, welches auch den Pokerclub Fullring betreibt.

Aber halt illegal?

Seit 2019 versucht man diesen angeblich illegalen Poker Club zu schliessen. Diverse Razzien waren erfolglos. Und dann dies: Wegen einem Undercovereinsatz eines Filmteams von « SRF Investigativ » steht man nun bei Full Ring in Wallisellen vor verschlossenen Türen. Dies ohne Verurteilung oder behördliche Anordnung.

Warum Konkurs ?

Im angeblich illegalen Pokernetzwerk (Wortlaut Conradin Zellweger), steht auch die SPSA (Swiss Poker Sports Association) und sei darin verwickelt und habe abgezockt. Nun befindet sich dieser Verband in Konkurs im Millionenbereich. Leider macht sich hier der Autor keine Gedanken, wie das zusammen passen könnte.

Auf der Mauer Gruppe

An bester Adresse in Zürich: Die Auf der Mauer Gruppe AG

Fraglich: Ein Süchtiger mit Millionenschulden durch Poker (oder eher andere Glückspiele)?

Millionenschulden durch Poker?

Wer schon bei Fullring gepokert hat, weiss dass dort Fokus konzentriert auf Poker gesetzt wurde. Keine illegalen oder legalen Geschicklichkeitsgeldautomaten welche neben Poker noch in die Geldnot fördern.

Es wurde absolut fair gespielt und der Betrieb wurde nicht wie ein Hinterzimmer geführt.

Mir sind Millionenschulden von Spielern mit horrenden Zinsen, Spiel auf Pump dort nicht aufgefallen. Als jahrelanger Pokerblogger bin ich eine Ansprechperson auch bei Problemen und halte die Infos diskret. Aber nie ist einer zu mir gekommen und hat mir davon berichtet, dass ein Spiel auf Kredit dort möglich war, geschweige das er hohe Schulden wegen Poker hat.

Ich kenne die Poker Szene

Das SRF berichtet einseitig

Genau dies vermittelt SRF Investigativ mit ihrem Bericht über Poker: Hinterzimmer, illegal, Schuldenfalle und sehr gefährlich. Als jahrelanger Gast von Fullring Poker ist mir genau dies schleierhaft und kann dies NICHT unterschreiben.

Eher sehe ich die Pokerspieler auf dem Smartphone bei Online Casinos broke gehen. Viele spielen neben dem Livegame gleichzeitig online. Wo sie das machen, ist unkontrollierbar.

Im Bericht wird nicht kein Suchtexperte befragt. Kein Vergleich mit der schlimmeren Automaten-, Lotto-, oder Roulettesucht.  Poker ist im Gegensatz zu den genannten Süchten noch sozialisiert. Man hat reale Gegner, welche mal sagen können, wann besser Schluss ist.

Conradin Zellweger berichtet einseitig und übertrieben.

Besser gekleidet als Christoph Blocher: René Ruch der Ex-Präsident des SPOV am petzen.

So filmte man bei dem Pokerclub «foif-drü» ohne versteckte Kamera. Der Unterschied zwischen legalem Poker und nicht legalem Poker wurde meiner Meinung nach nicht genug erwähnt.

Cashgame ist in der Schweiz ausserhalb der Casinos nicht erlaubt, und ist deshalb per se mit dem Neuen Geldspielgesetz illegal.

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Anfänglich stand in diesem Blog eine Verbindung zum Antepay Skandal zu „foif drü“. Auf Nachfrage und direkter Diskussion mit den zuständigen Behörden und Betreibern, war dies eine Falschinformation.
Daher möchte ich mich beim Team von „foif drü“ für diesen Fehler entschuldigen. /mbe

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Checkraise reraise Allin – Fold.

Es scheint mir, ein stigmatisierter und unüberlegter Rachefeldzug zu sein. Die im Bericht gezeigten Protagonisten (u.a. der abgewählte Pokerpräsident René Ruch) sind verbittert. Ihr erfolgloses Gewerbetreiben begründen Sie mit möglichen illegalen Machenschaften anderer. Dabei ist es eher Neid auf deren Erfolg und sie sollten zuerst einmal bei sich selbst schauen.

Der Bericht von SRF Investigativ schadet dem Image von Poker und verbannt selbst den sauberen Pokersport wieder ins Hinterzimmer. Ganz nach dem Gusto des Schweizerischen Casino Verbands und paradoxerweise auch seinem Fürsprecher, dem Ex-Präsidenten des Schweizerischen Pokerverbands (SPOV), René Ruch.

Hier der Bericht von SRF Investigativ auf Youtube.com

Spielt fair und nicht Kindergarten.

Cheers

Martin Bertschi